Am 06. September war es soweit und Sanitätshaus Tonn aus Düsseldorf öffnete die Türen.
Wochenlang plante das Team rund um Gabi Tonn dieses Event. Sie waren hoch motiviert und suchten sich ganz tolle Models aus. Models, die selber an einer chronischen Erkankung litten. Doch es tat der Stimmung keinen Abbruch, im Gegenteil es wurde gelacht, gesungen und mit den Hüften gewackelt 🙂
Doch nun mal der Reihe nach.
Wir kamen schon vor der Eröffnung an und bauten schnell unseren Stand der SHG Lipoelfen auf. Netterweise durften wir Flyer und anderes dort auslegen.
GabiTonn begrüsste uns schon und die ersten Models waren auch da. Ich sags euch, eine hübscher als die Andere <3 tolle wunderbare Mädels/ Frauen waren dabei!
Kompressions-Hersteller Jobst war auch vor Ort und so konnten wir die Farben, Komfortzonen und Strickarten ansehen.
Doch bevor es losging wurden die rund 60 Besucher ein bisschen eingestimmt. Es gab verschiedene Lieder, die das Team um Frau Tonn abspielen wollten, doch sie entschieden sich für ein ganz besonderes.
Diese Lied finde ich wunderschön und es sagt soviel aus. Es ist von der Künstlerin Sarah Connor und heisst: “Wie schön du bist”
Danach mussten sich einige der anwesenden Frauen die Tränchen wegwischen. Jede von uns Erkranken hat eine Geschichte hinter sich, eine Geschichte von Ausgrenzung und Narben auf der Seele. Ich finde solche Events sehr, sehr wichtig, denn so können wir auch untereinander uns vernetzen.
der Lipoelfenstand und meine Bücher 🙂
Es begann mit einem Vortrag von einem Physiologen/Krankentherapeut, der sein Sportprogramm vorstellte. Es war für all die Damen interessant, die etwas für sich tun wollen. Dort gibt es auch Geräte, die für uns Lipödemfrauen zu bedienen sind.
Danach kamen Dr. Krüger und Dr. Jawadi an die Reihe. Viel muss ich Euch gar nicht von deren Vortrag berichten, da ich sie ja schon mehrfach hier in diesem Blog erwähnte. Ich finde es sehr schön, dass die beiden Ärzte aus dem Luisenkrankenhaus Düsseldorf sich so für uns Betroffene angagieren. So konnte ich auch die Pause nutzen um ein nettes Gespräch zu führen.
Zur Zeit haben sie noch keine Kassenzulassung, aber dies wollen sie in naher Zukunft ändern. Die Chance, dass auch Kassenpatienten zu ihnen kommen, soll gegeben sein. Natürlich werde ich Euch auf dem Laufenden halten.
Frau Tonn war hochmotiviert und stellte auch ihr Sanitätshausteam vor. Es waren tolle Frauen und viele trugen auch Kompressionsversorgung.
Inge Erdiger war mit ihrem Rollstuhl und ihrem Mann auch zugegen. Inge ist mir schon länger bekannt und sie setzt sich wie eine Löwin für kranke Frauen und Ungerechtigkeit ein. Sie leitet die Selbsthilfegruppe Fett oder fett
Sie macht sehr viel und hilft Frauen in allen Fragen rund ums Lipödem, Lymphödem, Hilfsmitten und auch was man beachten muss. Vielen von uns geht es ja immer schlecher und haben sogar einen Pflegegrad oder einen entsprechenden Grad der Behinderung, und sind auf Hilfsmittel wie Rollstuhl oder Rollator angewiesen. Es ist viel erträglicher Frauen zu sehen, wie eine Inge, die lachen kann die ihren Mut nicht verliert und sogar im Alter ihre grosse Liebe findet <3
Nun kam die Modenschau <3
Die Vornamen der Models waren Gabi, Gloria, Cathreen, Yvonne, Katharina, Janine, Daniela und Fine
Diese Frauen nahmen ihren Mut zusammen und zeigten im Abendverlauf ihre Kompression sowie von Anita tolle Unterwäschesets.
Wir warfen alles über Bord und strahlten und zeigten uns wie wir sind. Es war in mir dieses Gefühl “Warum auch nicht? Wir sind Menschen, wir sind prima Frauen und nur weil wir nicht in irgendeine gesellschaftliche Schublade passen, sind wir schön. Wie war das noch bei dem Lied:
Glaub mir ich war wo du bist
Und weiß was es mit dir macht
Kann ich es sehen
Ich seh’ dich
Und deinen Narben
Ich sag euch ihr habt da echt was verpasst.
Eine von diesen Mädels ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Sie war nicht so schlank wie ein Model aber sehr sehr süss. Sie tanzte gern und machte einen recht kecken Hüft/Powackler 🙂 Sehr niedlich. Es war sehr authentisch. Gern wäre ich mehr bei Ihnen geblieben aber mein Körper hatte an diesem Tag einige Einschränkungen. Die letzte Lipo war ja nicht so lange her und manchmal hab ich so extreme Hitzewallungen. So auch an diesem Tag. Duch meine Kompressionsversorgung, also mit Bolero und Handschuhen, war es sehr warm. So musste ich ein Päuschen machen. Frau Tonn hat sich sehr lieb um mich gekümmert und Birgit von Anita war rührend.
Vielen Dank, es war lieb von Euch und ich habe mich sehr wohl gefühlt, obwohl es mir sehr unangenehm war nicht immer nur stark zu sein. <3
Ich versuche noch ein Gruppenbild zu ergattern, um es euch zu zeigen. Doch wegen Datenschutz muss ich erst mal fragen, da ich niemanden auf die Füsse treten möchte.
Ich freue mich auf ein Wiedersehen 🙂
Zwischen den Modenschauen kam meine Lesung. Ich versuchte, ein Kapitel zu nehmen, das nicht so emotional sein sollte. Doch egal was ich vorlese, ich bemerke immer wieder, dass es kaum eine Stelle gibt, die nicht emotional ist. So las ich aus meiner ersten Kur vor. Wieder die Bilder vor Augen und die Gefühle, diese Gefühle, die jedesmal hochkommen, weil ich mich in diese Situation zurückversetzt fühle. Das kleine Mädchen, das ollen Tee bekommt 😉
Doch dann blicke ich auf, dann sehe ich EUCH – und dann wird mir klar, dass ich NIE, NIE wieder dieses kleine Mädchen sein werde!!
Vieles war schwer, Vieles war kaum zu ertragen doch habe ich gelächelt und weiter gemacht. Meine Söhne und meine Herzmenschen geben mir die Kraft dazu.
Oft werde ich gefragt warum ich noch lachen kann. Was soll ich darauf antworten??
Weil ich das Leben liebe, weil ich grossartiges Glück hatte, weil ich gern die Hand reiche und sehe, dass ich in den Jahren, die ich aktiv bin, vielen anderen helfen konnte.
#gemeinsamstatteinsam
Wir könnten soviel erreichen…
Einige fragten mich im Laufe der Zeit, warum ich so ein Buch schreibe, warum ich dieses oder jenes mit hineinnehme. Es ist wie es ist: meine Geschichte. Doch alles konnte ich gar nicht aufschreiben, da mein Leben nie langweilig war. Es hatte viele Facetten und Begebenheiten und das wird auch weiterhin so bleiben. Ich wollte versuchen, Euch etwas zurückzugeben, da ich immer noch sehr dankbar bin, dass mir viele Frauen geholfen haben. Ohne diese Spendengelder hätten wir den Weg nach München zur Lipocura nicht antreten können. Denn durch meine Erkrankung ist mein Mann unser Alleinverdiener.
Ich wollte Euch was zurückgeben, euch Mut machen und mitteilen, dass jeder Tag mit einem Lächeln beginnen sollte.
Ist dies nicht die schönste Art, der Krankheit die Zähne zu zeigen? Lasst euch nicht unterkriegen, geht raus, geniesst Euer HIER und JETZT. Lebt den Augenblick, da wir nie wissen was unsere Beine als nächstes machen 😉
Ich danke den Team um Gabi Tonn und den Kompressionsherstellern für diesen Abend.
Er wird mir immer in Erinnerung bleiben und natürlich freue ich mich auf ein Wiedersehen <3
DANKE <3 <3 Zwei ganz tolle Mitarbeiterinnen die ihr immer in Sachen Kompression fragen könnt!
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