Freitag, den 14.09.2018 ging es schon los und viele Freunde und fleissige Helfer trafen sich, um die Pavillons und Tische aufzubauen und Plakate zu basteln.
Wir hatten eine Menge Spass und fingen an die Ware nach Kategorien zu sortieren. Es war eine ganze Menge und im Nu verflog die Zeit. Es war schon dunkel, als wir langsam aber sicher die ersten Tische fertig aufgebaut und die Ware, die über Nacht schon liegen konnte, verteilten.
Viele von uns übernachteten bei Sandra. Gegen Abend stärkten wir uns noch in einem griechischen Imbiss, um Sandra so wenig Arbeit wie möglich zu machen. Es war schon ein irrsinniger Zusammenhalt.
Wir bekamen Spenden aus dem hohen Norden Deutschlands zugeschickt, aus Glückstadt. Ich fand, dass dies ein gutes Omen war, schliesslich konnten wir Glück gebrauchen.
Doch auch aus dem Süden, Osten und Westen. Viele Lipödemmädels, wie ich sie gern nenne, hielten zusammen und schickten oder brachten Kartons mit Flohmarktartikeln, Kleidung, Schmuck oder Dekorationen. Super!! Vielen Dank nochmals dafür!!
#gemeinsamstatteinsam – aus diesem Schlagwort erreichten wir eine ganze Menge.
Damals wurde für mich gesammelt und es kamen unglaubliche 2790 Euro zusammen und ein Arzt mit Herz verhalf mir zu meiner ersten Liposuktion in München an den Schienbeinen. Das hat mir soviel Kraft und Auftrieb gegeben und soviel Mut gemacht, dass ich Hoffnung hatte und weiterkämpfen wollte. Zugegeben, ich war des Kampfes zwischendurch müde geworden.
Doch dann kam Nicole und viele Türen gingen auf… ich ging hindurch und der Rest steht ja hier in meinem Blog und bald auch in meinem Buch.
Ich sah Sandra und konnte es nicht fassen, das ihre Krankenkasse die so lebensnotwendige und medizinisch notwendige Operation nicht übernehmen wollte. Ach Mensch, lieber GBA, wenn ihr uns nicht helft, so müssen wir doch was tun. Bei den Lipo-Elfen wird Menschlichkeit noch gross geschrieben und wir sassen im Juni nach dem SHG-Treffen zusammen.
ES waren NicoleB, Nikki, Katja, Carsten und ich und wir bildeten dann Team Sandra! Ehrlich gesagt hatten wir keinen Plan, was wir genau machen wollten, aber wir waren voll motiviert und entschlossen, Berge zu versetzen. Also machten wir dies auch und aus der Idee, jemandem aus der Klemme zu helfen wurden Fakten. Doch nie hätten wir es geschafft, wenn wir nicht soviel Hilfe bekommen hätten.
Auch darüber redeten wir und am Vorabend des grossen Tages für Sandra merkten wir, wie schön unsere Gemeinschaft gewachsen war. Niemand wollte herausstechen, jeder hielt sich an Gesagtes und so wurde es auch keine One-Man-Show, sondern eine Aktion im Zeichen der Freundschaft.
Mit diesen Gedanken ging ich ins Bett. Allerdings hatte ich keine ruhige Nacht, weil dieser Plüschkater meinte, er müsste unter meine Decke kriechen und mich ständig anschnurrte und abkuscheln wollte. Er war so süss, der Ragnar.
Morgens ging es auch sehr früh weiter, aber bevor wir loslegten bekamen wir erstmal einen Kaffee. JAy!
Die Eindrücke des Tages waren so überwältigend und wir lachten, freuten und berieten uns und es kamen so viele betroffene Frauen und so viele Käufer, dass wir einen guten Flohmarkt hatten. Es waren frisch operierte Frauen gekommen, eine hatte grade erst 14 Tage vorher eine Liposuktion an den Beinen, eine ganz besondere Freundin hatte grade ihre Bauchdeckenstraffung und es war ihr so wichtig, dass sie sich ihren Freund schnappte und auch zu uns kam. Das sah dann so aus:
Wir verkauften gut und konnten auch mit diversen Flyern und unseren selbst erlebten Geschichten viel über die Erkrankung Lipödem aufklären. Doch das war alles nichts im Vergleich dazu, was noch kommen sollte. Ich schaute oft zu Sandra und sie freute sich so sehr. Sie brauchte nicht viel sagen, denn das konnte sie nicht sie ist nicht der Mensch, der viel sagt sie zeigt es anders. Doch immer wenn ich sie sah blitzen ihre Augen und ich glaube sie bekam Hoffnung.
Abends nach vielen Gesprächen , Verhandlungen und schönen Momenten kam die Auszählung der Einnahmen. Hier kann ich nichts mehr schreiben, weil ich wieder weine… wie alle die an diesem Abend noch dort sassen. Wir waren so sprachlos und seht selbst
Es ist so unglaublich!!
Viele von uns sind selber sehr stark betroffen und gezeichnet von der Krankheit Lipödem. Viele stellen sich zurück, um Sandra und Lara zu helfen. Jede von uns hat Kämpfe, ob es mit Mitmenschen, Arbeitgebern, Kollegen , Krankankassenmitarbeitern oder sonst was geht. Wir müssten für so vieles kämpfen, sogar oft um geregelte Kompressionskleidung. Ganz viele von uns haben Angst, dass sie im Rollstuhl landen, einige können ihren geliebten Beruf schon nicht mehr ausüben, und dennoch halten wir zusammen und sind voll Herzlichkeit dabei.
D A N K E!!!! AN ALLE!!! Ihr habt so toll geholfen!!
Besonders hervorheben möchte ich zwei kleine Jungs. Ihre Familie hat nicht viel, da auch ihre Mama nicht so kann, wie sie gern möchte und so leben sie von Unterstützung. Doch die, die am wenigsten haben die geben am meisten!
Die Jungs haben wochenlang gesammelt und brachten eine Spardose mit für Sandra und überreichten sie ihr. Sie waren so stolz und Sandra so gerührt, dass sie anfing zu weinen. Sie kennt diese Familie schon seit einiger Zeit, aber dass diese kleinen Jungs Robin und David so großherzig waren, das hat uns alle umgehauen!! Danke! Natürlich wird sowas von uns belohnt und sie durften auf dem Flohmarkt stöbern und freuten sich so sehr über ganz viel Kleinigkeiten. Mein Sohn Max strahlte mit ihnen um die Wette, als sie Karnevalsartikel fanden und so schön spielten.
Hier möchte ich auch nochmal Erika danken, denn du zeigst deinen Jungs, dass es nicht wichtig ist, viel Geld zu haben oder Materielles, sondern dass Herz auf dem richtigen Fleck zu haben. Das ist in dieser kalten Welt sehr wichtig und ich freue mich, das zu sehen. Menschlichkeit ist mir so wichtig und anders habe ich es meinen Jungs auch nicht beigebracht! Danke dir <3
Alles im Allen war es sehr emotional und wir werden weitermachen ganz dem Motto #gemeinsamstatteinsam !!
Ich kann Euch aber auch eins verraten!!
Lara, Sandras Tochter wird ihre Operationen bekommen und darf auf ein schmerzfreies und gesünderes Leben blicken. Einzelheiten dazu darf ich Euch aber nicht verraten das obliegt nur ihrer Mama Sandra <3
Wir werden weitermachen und dazu gibt es noch einen weiteren Bericht 🙂
Danke auch an Claudia Brodd, die nun zu unserem Planungsteam dazu gestossen ist und uns nun tolle Ideen und tolle Basteltipps gibt. Ich kann Euch sagen, viele von uns haben gestrickt, gebastelt, gehäkelt und gekocht wie die Wilden, so dass am 17.11.2018 nochmal die Türen geöffnet werden können. Es fehlt nicht mehr viel und so können wir Sandras Arme operieren lassen.
Schreibe einen Kommentar