Heute stand wieder eine Menge auf unserer To-do-Liste.

Gegen 10 Uhr sollten wir im St.-Josef-Hospital in Essen-Kupferdreh sein. Dort ist die Vorbesprechung zur Operation geplant und das Anästhesiegespräch.

Sonst bin ich ja immer gleich im Krankenhaus geblieben.

Doch Dank eines tollen Angebots meiner Lipödemfreundin Agi und ihres Mannes Heinz konnten wir es diesmal anders machen. Allein das war schon sehr hilfreich.

Mein Mann, der mich ja immer fährt und sonst im Hotel übernachtet, wurde ganz herzlich von Agi und ihrem Göttergatten eingeladen dort zu bleiben. Sie waren so lieb zu uns. Danke nochmal an dieser Stelle.

Wir fuhren sehr zeitig in Mayschoß los und es war bitterkalt, teilweise waren die Strassen gefroren. Unsere Weinberge sehen immer grandios aus, aber grade in der Morgendämmerung, wenn kleine Eiszapfen herunterhängen, das ist schon irgendwie etwas Besonderes.

Mittlerweile war es mal wieder soweit, und mir gingen wieder diese Gedanken durch den Kopf. Wird diesmal alles gut gehen? Jeder Eingriff ist für meinen Körper wie Hochleistungssport und ich bete oft inständig, daß er das so gut mitmacht wie in meinem Kopf. Ihr kennt mich ja ein bisschen, mein Dickkopf ist zwischenzeitlich ziemlich ausgeprägt. Ich will es schaffen, und ich will stolz auf mich sein, und endlich wieder leben dürfen. Das ist soviel mehr wert und auch wenn ich euch diese Zeilen hier schreibe, so kann niemand wirklich empfinden was es mir bedeutet.

Pünktlich war ich dann oben auf der Drei. Es wurden noch schnell einige Bilder im Fotoraum geschossen, da die Bilder, die in der Akte waren, ja schon über 12 Monate alt waren. Einfach um den Jetzt-Stand auch mal zu dokumentieren.

28535825_1858497350890425_1791140342_n

Dr. Quambusch schaute auch nochmal nach und erklärte mir nochmal einiges. Dann ging es weiter zum Stationsarzt, der auch ein sehr freundlicher Mensch war und auch mir durch seine Art die Angst nahm. Ja, ich habe Angst und das jedesmal auf’s Neue… Soviel Angst, daß es mir manchmal die Kehle zuschnürt oder aber daß ich einfach drauflos rede wie ein Wasserfall.

Meine Angst saß mir noch im Nacken, da kurz die Überlegung aufkam, ob wir nicht in Dämmerschlafnarkose operieren sollten. Zum Glück war der Doktor der Anästhesie irgendwie mir gnädig gestimmt und riet davon ab. Jay .. Danke. 🙂

Wir durchliefen wieder alles, was auf dem roten Laufzettel vermerkt war und ich war so stolz, daß es jedesmal besser mit mir ging.

Dann waren wir fertig, und Dr. Brandenstein sah mich und meinte, er möchte nochmal auf den Befund gucken und final mit mir besprechen, wie es weitergeht. Danke auch nochmal an das TEam von Pia Püttmann die meine Miederversorgung schon ins Krankanhaus ablegte. Danke das es immer so toll klappt <3

Da aber soviel zu tun war, sind mein Mann und ich nochmal Kaffee trinken gegangen, dabei hab ich Agi auf den neusten Stand der Dinge gebracht und ihr eine ungefähre Zeit genannt. Sie hat ja schon auf uns gewartet. Sie ist ja eine leidenschaftliche Reisefrau und sie und ihr Heinz lieben Italien heiss und innig. Da freuten wir uns, daß wir eine original italienische Lasagne bekamen. Sie schwärmte uns ja schon was davon vor.

Mittlerweile war es um die Mittagszeit und wir nahmen den Termin bei Dr. Brandenstein und Dr. Quambusch wahr. Wir besprachen noch alles und entschieden uns noch die Oberschenkel seitlich zu saugen. Der erste Teilbereich der Waden wird wohl im Mai operiert. Leider hatte ich es geahnt, aber auch die Waden brauchen mehr als eine Operation. Ist aber nicht schlimm, da ich in den besten Händen bin.

Auf dem Flur hab ich noch kurz Claudia getroffen. Sie ist eine sehr Nette und ich werde sie auf jeden Fall nochmal besuchen. Sie stand kurz vor ihrem Eingriff und war natürlich auch etwas aufgeregt. Ich finde es toll, daß wir durch die Patientengruppe bei Dr. Brandenstein Kontakte zu anderen Frauen haben und uns gegenseitig Mut zusprechen können.

Dann fuhren wir nach Agi und liessen uns diese Gastfreundschaft angedeihen. Es war schön, so liebe Menschen um uns zu haben. Wir lachten und redeten viel und Agi hat uns toll bekocht. Einen tollen Salat hat sie noch gezaubert und soviel konnte ja keiner essen.

28511800_1858501047556722_316170492_n
Schaut der sah doch gut aus.

Endlich konnte Agi auch das Buch von Petra Jahrend in den Händen halten.

Sie war mächtig angetan von der Widmung, die ich ihr besorgte 🙂  Schaut mal, Agi war hin und weg.

28512193_1858500647556762_240706777_n
Guck mal Petra, ich bin sicher, du liest hier auch wieder mit und schau dir das Gesicht von Agi an <3

Dann durften wir im Gästezimmer übernachten. Ich schlüpfte in meinen Mickey-Mouse-Hausanzug  und kuschelte mich ein bisschen auf die Couch. Agi und ich unterhielten uns noch ein bisschen.

Der Morgen danach war Heinz schon in aller Herrgottsfrühe auf den Beinen um uns einen Kaffee zu machen.  Nun ging es los.

Danke an Eheleute Tappe, daß ich und mein Mann bei euch bleiben durfte und daß ihr so liebe Freunde geworden seit! Ich glaube Freundschaft hat nichts mit Alter zu tun.  Ich wünschte mir so, daß wenn ich so alt bin wie ihr, meine Lieben und ich auch so miteinander umgehen, denn es gibt soviel Ähnlichkeiten zu Euch. Heinz ist ein Goldstück, Agi und halte ihn dir ruhig warm. Eure Kinder können stolz sein, solche Eltern zu haben, die immer hinter Ihnen stehen.  Auch wenn es unsere Kinder uns nicht immer einfach machen, so lieben wir sie doch. <3