Wie es begann
Das Lipödem und ich 🙂
Es fing an mit einer Menschenkette in Essen.
Auf Facebook erfuhr ich in verschiedene Gruppen das am 01.10.2016 eine Menschenkette vom Lipödem- Hilfe e.V. statttfinden sollte.
Ich kann Euch nicht sagen was es war, was mich an diesem Text ansprach, doch ich mobilisierte meinen Mann, Freunde und war so aufgeregt 🙂
Endlich, endlich bin ich nicht allein, endlich sehe ich andere, die es „erwischt” hat.
Also gings los: den alten, klapprigen Rolli ins Auto laden, hoffen, dass er nicht wieder sein Vorderrad verliert und den Tag durchhält.
Ich überlegte, was ich anziehe, wollte nicht auffallen. Doch es blieb beim normalen Outfit. Viel blieb mir ja auch nicht übrig. Ich war mal ganz mutig und entschied mich heute für die azurblaue Caprihose und schwarze Strümpfe. Darüber wie immer alles megaweit und aus fliessendem Stoff.
Einige von euch kennen es vielleicht: wenn ihr eine Jeans tragen wollt über der Kompression. Es schmerzt zu sehr. 🙁
In Essen angekommen mussten wir erstmal den Standort finden und so eierten wir durch Essen. Wie immer begleitet von neugierigen Blicken und dummen Sprüchen, was mir heute mal egal war.
Ich war gut gestimmt und gespannt wie es wird.
Am Stand der Lipödem Hilfe e.V. erstmal kurz geschaut.
Die Aktion war grossartig. Viele mutige Frauen standen nur in Dessous, Badeanzug oder Unterwäsche im Kreise der anderen und riefen „Gemeinsam sind wir stark“. Ich bewunderte Sie und auch wenn einige komisch guckten, so war dieser Tag ein prima Erfolg.
Ich merkte, dass ich nicht allein bin und die Freundlichkeit und Herzlichkeit trug mich über den Tag.
Es entstand ein Gedanke, ich wollte helfen .
Natürlich bin ch nicht so stark wie die Frauen und so mutig . Doch irgendwas wollte ich tun.
Menschenkette – schaut mal wir waren dabei 🙂
Zu Hause übeschlugen sich dann mal wieder die Ereignisse; ich sag nur grosse Kinder sind so stur und eine dicke Infektion haute mich einige Zeit aus dem Alltag.
Immer und immer wieder wollte ich den Mitgliedsvertag ausfüllen. Irgendwann, nachdem ich viele Frauen von der Menschenkette in meiner Facebook-Freundesliste hatte, und ich mit wunderbaren Menschen und Gespräche führte, wusste ich ganz plötzlich was ich machen werde.
Hier nochmal einen megadickes DANKE an Ramona Lueschen und Nicole Langner. Die beiden haben viel mit mir gespochen, mir nochmal das Leid der Lipödem erkrankten erzählt. Ihre Geschichten haben mich so tief beeindruckt. Also meldete ich mich Anfang Dezember bei einem ganz lieben Freund. Johannes Erkes aus Wesseling. Er kennt mich schon einige Jahre, ist Hobbyfotograph und ich erzählte ihm von meinen Vorhaben.
Nun, vielleicht werdet ihr grade neugierig?
Gut so! Ich erzähle Euch auch, was ich dachte,
Es sind soviele Frauen auf den Plakaten, sie sind nicht der Norm entsprechend, doch mir wurde bewusst, dass das völlig egal ist! Denn jede, die dort auf dem Plakat zu sehen ist strahlte von innen heraus. Leider kenne ich nicht alle dieser Powerfrauen, doch ich wollte auch…
Wenn sie es können, um auf diese Krankheit aufmerksam zu machen, dann kann ich das auch. Vielleicht schockiere ich mit meinen Fotos. Vielleicht sind viele traurig, betroffen oder entsetzt. Doch das was ich bin, ist ein Mensch mit Herz und Seele und mir einer blöden Krankheit, die mir oft den Atem nimmt. Doch niemals das Lächeln.
Also fasste ich meinen ganzen Restmut zusammen und machte einen Termin.
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