Es war soweit.
Nachdem der grosse Raum unserer Selbsthilfegruppe gut gefüllt war, ging es los.
Sogar die SHG Leitung von Osnabrück hatte sich eingefunden. Nachdem Sebastian, der Mann von Tanja, sich ninjalike unter seinem seinen Tarnumhang versteckte. Vor der Lesung ging ich noch zur Toilette und und auf dem Flur sah ich einige Menschen. Jascha fiel mir auf aber ich war so nervös das ich Basti nicht sah.
Er hatte mich gesehen und war als Überraschungsgast eingeplant. Nur nicht von mir :-))
Also versteckte er sich unter seiner Jacke und ging einfach stumpf weiter. Dass ich total nervös war erkannte man jetzt definitiv! Dafür war die Überraschung umso grösser.
Tanja ist mir in den letzten Monaten so sehr ans Herz gewachsen und ihre Familie auch. Wir haben soviel schon gemeinsam gemeistert, dass ich etwas traurig war, dass sie nicht kommen konnte. Nun war das Hallo umso grösser und ich konnte meinen Lipoelfen endlich mal Tanja vorstellen.
Nikki eröffnete die Lipoelfen und kündigte mich an. Ich stellte meinen Stuhl mittig in den Raum, so dass jeder mich sehen und hören konnte. Nun schnappte ich mir mein Buch mit hochrotem Kopf und mein Herz schlug mir bis zum Halse. Ich dachte zwischenzeitlich, dass es mir aus der Kehle hüpft.
Vorher hatte ich mir kleine Post-its an die Stellen geklebt die ich lesen wollte, und am Ende machte ich es doch wie ich es für richig hielt.
Ich las dann das Kühlschrankkapitel vor und beschrieb eine Situation, die so häufig in meine Leben vorkam. Gespannt lauschten die Gäste und hin und wieder hörte ich ein Schniefen. Allerding hab ich versucht es auszublenden, da ich dachte, wenn ich nun auch noch emotional werde, schniefe ich mit den Zuhörern um die Wette.
Ich weiss gar nicht wie lange ich die Lesung hielt, ich war so vertieft und die Minuten flogen dahin.
Am Ende waren alle sehr begeistert und wir beendeten den Abend mit einer Fragerunde.
Ich denke es hat meinen Zuhörern gut gefallen.
Nun widmete ich noch einige Bücher und hatte noch prima Gespräche.
Zum Ausklang gingen wir noch in den kulinarischen Bahnhof Lukas wo Ali netterweise vorher einen Tisch reservierte.
Dort liessen wir es uns gut gehen führten viele Gespräche und hatten viel viel Spass.
Besonders freute ich mich, dass Rikje mit von der Partie war und sie freute sich sehr, als sie ein Lipoelfen-T-shirt von uns bekam. Es war ein kleines Dankeschön dafür, dass sie versucht auf der poltischenen Ebene für alle Lipödembetroffenen etwas zu erreichen.
Ein Sorgenfresserchen hab ich auch bekommen und fand es sehr sehr lieb. Diesen kleinen neuen Freund musste ich auch vor Max verteidigen. Der mag sowas ja auch wie er mir in epischer Breite mehrfach erzählte.
Danke an alle, die vor Ort waren, allen, die uns diesen Abend zu einem unvergesslichen Erlebniss machten.
Natürlich gilt mein Dank auch meiner Familie, die mich so grandios unterstützt und meinem Verlag Merlins Bookshop, die mir diese Chance gaben.
24. Februar 2019 um 20:37
Ja, es war ein ganz besonderer Abend, als unsere Freundin Fine uns aus ihrem Erstlingswerk vorgelesen hat. Es war wirklich emotional, und bei vielen tropften Tränchen in die bereit liegenden Papiertaschentücher. Manchmal erkannte man sich selbst in der einen oder anderen Situation, aber alle reagierten total erschrocken auf die absolut fehlende moralische Unterstützung, die Fine in ihrer Familie vermissen musste. Ihr wurde so unendlich viel Unrecht angetan, zunächst von Menschen im familiären Umfeld, später auch von Ärzten, die keine Ahnung von unserer Erkrankung hatten. Entschuldigt hat sich wohl noch niemand bei ihr. Es ist ein Wunder, dass sie sich nicht zu einer verbitterten Alten entwickelt hat, sondern zu einer liebevollen Frau und Mutter und einer wunderbaren Freundin und aktiven Lipo-Elfen-Galionsfigur!!!!
Agi Tappe
24. Februar 2019 um 22:19
Es war ein sehr schöner Abend und dein Buch ist ein ganz wichtiger Beitrag. Danke dafür! ♡