Erst einmal, bevor ich Euch berichte, wie es mir in der Zwischenzeit ergangen ist, möchte ich mich bei euch bedanken!
Es sind so viele tolle Dinge passiert und ich habe wunderbare Menschen kennengelernt. Einige (vermeintliche) Freunde haben sich entschieden, ihren Weg ohne mich zu gehen, aber auch das ist legitim, auch wenn es weh tut.
Lange habe ich keine Hoffnung gesehen und habe mutlos meinen Alltag verbracht. Dadurch, dass es mir seelisch nicht gut ging, waren meine Schmerzen tagaus tagein ein täglicher Begleiter. Ich hatte das Gefühl, innerlich leer zu sein und nur noch zu funktionieren, so gut es eben halt ging.
Dann kam der Dezember und viele liebe Menschen und Nicole. Ja, Nicole ist etwas ganz Besonderes, mit ihrer eigenen Art, ist sie mehr als nur eine Facebookfreundin, mittlerweile habe ich soviel mit ihr gesprochen und schenke ihr mein Vertrauen und meine Dankbarkeit, dass eine richtige Freundschaft entstanden ist.
Denn plötzlich leuchtet ein Licht und die Dunkelheit, die Verzweiflung und die Wut wichen langsam aus meinen Leben. Ich nahm die Hilfe gern an, von den Ärzten, Nicole und einigen anderen. Ich selber wollte nicht mehr schweigen, mich nicht mehr unter der Decke verkriechen und rauskommen. Leider war es mir nicht möglich, eine Operation bezhalen zu können.
Mein Schutzengel 🙂 er wird mich begleiten bei jedem Gang zum OP oder ins KH
Muss ich mich deshalb aber schuldig fühlen? Es sind viele private Nachrichten gekommen und viele freuten sich mit mir. Es gab aber auch Menschen, die meinten, es steht mir nicht zu, ich markiere nur und sei einfach nur fett und nicht krank. Das traf mich schon im ersten Moment und ich wurde traurig. Als dann auch noch auf Nicole rumgehackt wurde und ihr und auch mir Unterschlagung und anderes vorgeworfen wurde, war ich kurz davor alles hinzuwerfen. Soviel Ungerechtigkeit kann ich nur schwer ertragen.
Vielleicht weckte das meine “Kämpfernatur”, ich weiss es nicht.
Doch DANKE auch an EUCH ihr Neider, ihr Lügner und Schlechtredner – Danke, denn ohne Euch hätte ich nicht das letzte bisschen Anftrieb gehabt weiterzumachen.
Denn JETZT ERST RECHT!!
Niemand hat das Recht, mich zu beurteilen! Niemand hat mein Leben gelebt, und meine Fehler gemacht, und ich nehme die Hilfe an, die mir herzensgute, freundliche und charakterstarke Menschen zukommen lassen haben. Danke, dass es Euch gibt und es wird toll werden, denn durch Euch fühle ich mich als Mensch und darf wieder hoffen irgendwann ein gesünderes Leben zu haben.
So nun fangen wir mal an:
Bevor es auf die Reise ging, mussten wir noch einiges erledigen, und so haben wir, nachdem wir das Spendengeld von Nicole abgeholt hatten, eine Versicherung bei Beautyprotect abgeschlossen. Es waren (nur?) knapp 200 ,- Euro, die uns aber ein sehr, sehr grosses Loch in unsere Haushaltskasse gerissen hätten. Ich war glücklich das ich nun die Möglichkeit hatte ohne Bauchschmerzen diese Versicherung abzuschliessen.
Da ihr ja mittlerweile wisst, das es mindestens ca. 14 Operationen sind, die ich vor der Brust habe, dachte ich mir, dass es auch sinnvoll ist, vernünftige Koffer zu haben. Also war ich ganz dekadent und habe mir lila Hartschalenkoffer gekauft. Ein Kofferset, bestehens aus drei Stück, da mein Mann ja auch immer mit muss, bekam er den kleinsten Koffer. Da ich ja auch noch sehr unerfahren bin, was das Thema “was nehme ich mit” betrifft, hab ich natürlich für München viel zu viel eingepackt. :-))
Mein neuer Koffer ist auch in München angekommen
Rund ums Auto mussten wir auch noch tiefer in die Geldböse greifen, da unser Ford Galaxy Baujahr 1997 ist, also leider nicht mehr so taufrisch . Mein Mann wollte nicht riskieren mit einer frisch operierten Frau liegen zu bleiben.
Natürlich reisten wir einen Tag vor der Operation an und so mieteten wir uns in einem kleineren Hotel ein und waren sehr, sehr aufgeregt, denn so häufig sind wir nicht in Hotels unterwegs. Das Hotel war sehr hübsch und gepflegt und auch nicht zu teuer da wir schon frühzeitig mit einer Hotelsuchmaschine buchten.
Die Hinfahrt von Mayschoß nach München zog sich sehr in die Länge und so brauchten wir 7,5 Stunden.
Ich war froh als wir endlich im Hotel ankamen und ich die Beine hochlegen konnte.
Dann schlief ich sehr schnell ein und der Morgen begann.
Nun war es der 16.03.2017 und gegen 11 Uhr sollte ich nüchtern in der Iatros-Klinik einchecken. Ich wusste, dass ich in guten Händen bin und dennoch schlug mir mein Herz bis zum Hals. Doch die Zimmer waren sehr schön und hatten wenig mit Krankenhaus zu tun, seht mal – meine Aussicht
Wie immer war es eine sehr wohlige und freundliche Begrüssung und ich freute mich ja bald “neue” Beine zu bekommen.
Eine ganz liebe Schwester holte mich aus dem Wartebereich und zeigte mir das Zimmer. Das Zimmer war sehr, sehr schön und tolle Bilder hingen an den Wänden.
Als ich ins Zimmer kam, lag auch schon mein OP-Hemdchen bereit und die liebe Schwester bat mich, mich gleich schon mal umzuziehen.
Erst hatte ich die Befürchtung, dass ein OP-Hemdchen nicht reicht, da meine Arme ja so dick sind, doch auch wenn es eng war, es reichte. Mein Mann versuchte mich abzulenken, so gut es ging, las mir Nachrichten vor und wir redeten über den neusten Mist den der Trump mal wieder veranstaltete. Dann kam die Nachricht das gleich Dr. von Lukovicz kommen wolle, um mich anzuzeichnen. Nach einiger Zeit passierte dies auch!
Dr. von Lukovicz erklärte mir nochmal alles, machte mir mit seiner sachlichen, ruhigen und dennoch herzlichen Art sehr viel Mut. Schwupdiwupp war auch schon der “Lukoviczpiccasso” – alias Fine – fertig.
So, Hemdchen an, Picassobemalung an den Beinen, nun fehlte nur noch der Venenzugang. Auch dort erwartet ich Schlimmes, denn in all meinen Jahren und Patientenerfahrungen ging dies immer schief. Meistens war natürlich ich schuld, zu dick, zu schlechte Venen, gezuckt oder sonstiges. Es war oft so, dass ich bis zu 10mal (oder auch mehr, Spitzenwert bisher: 25mal) gestochen wurde, damit die Ärzte einen Zugang fanden. Doch das gehörte hier zur Vergangenheit.
Dr. de Varre, Anästhesist und eine Schwester kamen herein und schoben gleich das Sonographiegerät (Ultraschall) mit. Nun kommt er mein Herzkatheter *bibber* also eine schöne Erfahrung ist sowas nicht, doch was muss, das muss, so meine Gedanken.
hach ist er nicht schön… feix .. mein Zugang!!
Doch dann kam er, der Anästhesist, der mir meinen Tag rettete. Innerhalb kürzester Zeit schaute er sich meine Arme an, besprühte sie, sagte, ich solle den Arm gegen das Licht halten und – zack – fertig. Ich schaute ihn noch ungläubig an, machte noch meine Scherze mit ihm und der Zugang lag am linken Unterarm, Unterseite. Nun wurde es noch fest gewickelt und fixiert und wir alle waren stolz wie Oscar. Ich frotzelte noch, dass er nun mein Herz-Lieblings-Anästhesist sei und dass, wenn ich nen Zugang brauche ich, nun nach München komme. Wir lachten und hatten riesigen Spass und das, obwohl ich kurz vor der OP war. Keinerlei Anspannung, im Gegenteil ich habe mich so gut aufgehoben gefühlt!! Mich zu keiner Zeit geschämt oder dumm angeredet gefühlt. Es hört sich vielleicht komisch an aber von der Putzfrau, Schwester bis zum Anästhesisten waren alle MEGA !!!!!!!
DANKE an die IATROS-KLINIK für diese ERFAHRUNG!!!!
Danke an Dr. von Lukovicz und sein Team :-)))
Ein bisschen warten musste ich noch, dann ging es in den OP! Ich wurde begleitet, behütet und sehr lieb in die Narkose geleitet.
Gut ich hab ein bisschen Angst gehabt wegen der Maskennarkose das war nicht so meins, doch dann war ich schnell weg.
Im Aufwachraum waren sie auch alle sehr lieb und Schwester Melanie nahm ich nur an ihrer Stimme wahr und sie schien ein “Pfundskerl” zu sein. Ich glaub mit ihr kann man mal gut ein Bier trinken gehen. Was man so für Gedanken hat, wenn man aus der Narkose erwacht. Recht schnell war ich stabil und wurde es aufs Zimmer gebracht.
Die Beine waren in meiner Kompri es siffte heraus und ich lag in meinem eigenem Saft.
Die Schmerzen hielten sich in Grenzen, ich schlief viel. Zwischenzeitlich kam Dr. von Lukowicz vorbei und fragte, ob er ein Bild machen darf, da in der Gruppe alle mitfiebern. Ich sagte ja, denn so bin ich halt. Was hab ich schon anderes als ihr? Vielleicht mehr Gewicht? Na und? Mehr Haut? Egal. Also habt ihr in der Gruppe ein Bild von mir bekommen. Der Zuspruch, den ich erfuhr, auch von Aussen, gab mir soviel Kraft und ich weinte auch einmal, nicht vor Schmerzen sondern einfach weil ich so glücklich war!
Ich habe Menschen die mir halfen, Menschen die mir die Hand reichten, Menschen die mich kaum kennen und dennoch sagen, wir helfen dem Mädel. Das tut so gut nach so langen Jahren des Spiessrutenlaufs. Danke an alle <3
Gegen Abend war ich fast wieder fit und eine ganz liebe Physiotherapeutin mit den Namen Melanie kam und ich bekam die erste MLD. Ich fühlte mich ein bisschen wie ein Walfisch, denn jedesmal wenn sie irgendwo drückte, kam das Wundwasser, Blut und andere Flüssigkeit aus meinen Wunden gesprudelt. Es waren drei grosse Badetücher klitschnass, die dann von einer anderen netten Dame weggebracht wurden.
Die Nacht verlief gut, war viel wach, wusste nicht genau wie ich liegen sollte, aber ich hatte noch aus dem OP das Kissen und das fand ich gut!
Am Morgen des 17.03.2017 fühlte ich mich grossartig, ich wollte aufstehen und laufen musste aber noch langsam machen. Also setze ich mich auf die Bettkante. Mein Bett wurde gemacht und ich wollte helfen , da scheuchte mich die Schwester wieder zurück ins Bett und meinte : “Mensch, Frau Kerkhoff, das machen wir doch für Sie lassen sie das mal schön sein, sonst muss ich mit ihnen schimpfen” und grinste mich dabei herrlich an. Ich weiss ja, dass sie Recht hatte aber so einen “Schimpfer” so nett verpacken zu können, das kann auch nicht jeder!
das war mein lecker Frühstück :
Dr. von Lukowicz kam auch zur Visite. Grad war ich fertig, hatte mich ein bisschen gekämmt, geschminkt um mich einfach ein bisschen wohler zu fühlen, als er da stand.
Er schaute sich alles an und war positiv überrascht.
Ich fragte ihn ob ich nicht schon nach Hause könnte. Er stimmte zu, wenn ich artig die Beine auf dem Weg nach Hause hochlege und immer wieder Pausen mache, um mich ein bisschen zu bewegen. ER wickelte noch meine Unterschenkel etwas ein damit der Druck etwas höher wurde.
Auch dies nahm ich mir sehr zu Herzen. Schliesslich wollte ich doch auch mithelfen beim Heilungserfolg. Nur das “viel trinken” das fiel mir irgendwie schwer.
Andrea lernte ich auch noch persönlich kennen. Ich freute mich sehr drauf, sie ist ja eine Dame mit Lipoerfahrung und sie kennt diese Klinik und Dr. von Lukowicz ebenfalls. Sie ist ein sehr positiver Mensch und fand sie grandios. Sie hat eine sehr tolle, fröhliche Ausstrahlung. Ich glaub sie bleibt mir in Erinnerung als die Münchner Powerfrau :-))
Ich bin nach wie vor sehr beeindruckt von der Klink von dem Arzt, den Schwestern von all den Dingen die ich dort erleben durfte.
DANKE!!
Ein sagte ich noch auf dem Nachhauseweg zu meinen Mann ; Schatzi wenn wir mal reich sind oder berühmt oder im Lotto gewonnen haben, dann bin ich öfters dort :-)” Natürlich lachte er, aber ein bisschen ernst mein ich das schon.
Hier ein erstes Ergebnis; 6 Tage Post OP
Ich finde es MEGA !!!!!!!
11. April 2017 um 21:36
weiter so! Viel Erfolg weiterhin! ???
6. Oktober 2017 um 22:56
danke